Dabei geht es darum, Handwerker zu kontaktieren, zusätzliches Material zu bestellen oder einen Mangel zu erfassen. Bauleiter und Architekten sind verpflichtet, ein Baujournal zu führen. Dabei muss unter anderem auch jeden Tag das Wetter und die Aussentemperatur erfasst werden.
«Das Baujournal ist ein zentrales Instrument für einen Architekten und wichtig für die Nachvollziehbarkeit. Wenn ein Versicherungsfall auftritt, wird sofort nach dem Baujournal verlangt», sagt Marc Vontobel vom Architekturbüro A. Somogyi AG in Romanshorn. Anschliessend müssen die handgeschriebenen Notizen im Büro digital erfasst werden, was viel Zeit beansprucht.
Als die ersten Tablets auf dem Markt erschienen, erkannte Vontobel darin Potential für ein digitales Journal, das sich auf den Bau mitnehmen liesse. Allerdings fand er keine App, die ihn beim Baujournal unterstützen konnte.
Eine Idee wird geboren
Was es also noch nicht gab, musste erfunden werden. Das Ehepaar Vontobel verfasste ein Anforderungsprofil und entschied sich für die Umsetzung der Softwarelösung für Chili Digital. Der Kickoff erfolgte 2019.
Die wichtigste Anforderung an die Applikation war die handschriftliche Eingabe vor Ort. Diese sollte mit dem Finger oder mit einem Stift gemacht werden können und sich automatisch in Text umwandeln lassen. Mit dem digitalen Baujournal sollte sich die Projektleitung vereinfachen lassen – etwas, das es in der angedachten Art auf dem Markt noch nicht gab. «Die Basis unseres Baujournals ist die BKP-Struktur. Später wurde auf derselben Basis das Projektjournal mit einer individuell erstellbaren Projektstruktur erstellt.»
Als die Betaversion stand, testeten drei Architekturbüros diese. Dabei konnten viele wertvolle Informationen gesammelt werden. Gleichzeitig bestätigte sich der Ansatz.
Handnotizen gehen digital
Nachdem der Architekt oder Bauleiter seine Notizen mit einem Stift vor Ort auf dem Tablet erfasst hat, erfolgt die sofortige Umwandlung in Maschinenschrift. Dabei können BKP-Positionen und Tags hinzugefügt werden, um den Eintrag wieder schnell zu finden. Die Einträge können mit den Unternehmern, die mit den BKP-Positionen im Projekt verknüpft werden, geteilt werden. Die Empfänger brauchen dabei kein JUURLY®-Abo. Des Weiteren kann der Architekt Fotos schiessen, diese mit einem Marker bearbeiten, beispielsweise um einen Mangel aufzuzeigen oder Skizzen zu erstellen. Bei jedem Eintrag werden automatisch die Wetterdaten hinterlegt.
Let’s juurly
Ende Januar 2021 erfolgte der Markteintritt, zudem wurde vor kurzem die Unternehmerlösung mit einer Projekt- statt BKP-Struktur gelauncht. «Die Idee des digitalen Notizbuches liesse sich beliebig auf Projektarbeiten anderer Art übertragen», sagt Nicole Vontobel, die viel Potential in JUURLY® sieht.
Die Resonanz auf die ersten Marketingmassnahmen war gut. Marc Vontobel arbeitet mittlerweile standartmässig mit JUURLY® und kann sich nichts anderes mehr vorstellen. «Natürlich war es eine Umstellung und eine andere Arbeitsform. Nach dem Einstieg ist es jedoch ganz einfach in der Handhabung.»